Reshoring post Covid: Drei von vier Unternehmen holen die Produktion zurück ins eigene Land
Die Daten sind sehr interessant: In Italien bringen drei von vier Unternehmen, die ihre Produktion ins Ausland verlagert hatten, diese wieder zurück ins Land (Quelle: Istat).
Berücksichtigt man noch die Tatsache, dass 80 % der multinationalen Unternehmen bereits Pläne zur Rückverlagerung der Produktion innerhalb nationaler Grenzen ausgearbeitet haben (Daten der Bank of America), wird klar, dass wir es mit einem äußerst wichtigen und bemerkenswerten Phänomen zu tun haben.
Dieses Phänomen hat sich seit der Pandemie stark beschleunigt, da diese den Transport von Waren und Personen erschwerte.
Was bedeutet also Reshoring?
Es ist die Rückverlagerung von Unternehmen, und somit das gegenteilige Phänomen zum Offshoring, also der Verlagerung der Produktion, die bis vor einigen Jahren vor allem für Unternehmen, die von den niedrigen Arbeitskosten in Schwellenländern profitieren wollten, noch sehr in Mode war.
Offshoring hat den Unternehmen, die diesen Weg eingeschlagen haben, im Laufe der Zeit strategische Probleme gebracht.
Zunächst einmal haben sie ihr Know-how exportiert und damit auch die Entstehung von Konkurrenten in den Ländern, in die sie die Produktion brachten, gefördert.
Infolgedessen wurde unser Produktionsgefüge geschwächt, und die zuvor noch aufstrebenden Volkswirtschaften wurden so stark, dass sie nach Europa kamen, um Hightech-Unternehmen aufzukaufen! Der Fall der deutschen Firma Kuka, die von einem großen chinesischen Konzern übernommen wurde, ist ein emblematisches Beispiel dafür.
Darüber hinaus hat sich der Vorteil der niedrigen Arbeitskosten aus zwei grundlegenden Gründen zunehmend verringert: steigende Löhne in vielen dieser Länder und die Automatisierung der Produktionssysteme, die den Einfluss der Arbeitskosten auf die Gesamtproduktionskosten stark reduziert.
Ein weiteres großes Problem ist, dass die Kontrolle der Lieferkette sehr schwierig wird, ganz zu schweigen von den Kosten, die durch die Erhaltung und Kontrolle einer Produktionsstätte im Ausland entstehen.
So werden die Transportkosten und die Schwierigkeiten bei der Bewegung von Waren und Personen nicht mehr durch die niedrigeren Gesamtkosten kompensiert und schließlich begreifen immer mehr Unternehmen, dass die Nachteile und Risiken der Produktion im Ausland durch die Rückverlagerung der Produktion innerhalb der Landesgrenzen leicht überwunden werden können!
Und das, ohne dabei die Produktionskosten zu erhöhen – im Gegenteil: es erlaubt vielmehr, sie zu senken, die Kontrolle aller Prozessphasen zu erhöhen, die Qualität definitiv zu steigern und das eigene Know-how, sowie die Verarbeitungstechniken und Technologien zu bewahren.
Und wie? Dank großer Fortschritte bei Produktionstechniken und -technologien, Automatisierung, bei Systemen, die auf Industry 4.0 basieren und bei Organisationssystemen, die sich an Lean Manufacturing orientieren.
Reshoring: warum die Automatisierung das Problem der Arbeitskosten immer marginaler werden lässt
Halten wir uns eines vor Augen: Die Kosten für ein Produkt ergeben sich aus den Kosten für Rohmaterial, Energie und Arbeit. Da Energie und Rohstoffe in den verschiedenen Regionen der Welt ähnliche Kosten haben, ist es klar, dass das große „Plus“, welches die Unternehmen zur Verlagerung der Produktion veranlasste, die niedrigen Arbeitskosten waren. Und das konnte bis vor einem Jahrzehnt die Kosten für die ausländische Tochtergesellschaft, die Versandkosten und so weiter ausgleichen.
Was ist in der Zwischenzeit passiert? Ganz einfach: Die Produktionssysteme haben sich in Italien, wie auch in Europa und Nordamerika zunehmend hin zu immer industrialisierteren, schlankeren und automatisierteren Modellen entwickelt.
Die Anwendung der Lean Production in der Produktion unserer Unternehmen hat es ermöglicht, die Verschwendung zu reduzieren und die Prozesse zu optimieren, was im Unternehmen „zu Hause“ viel einfacher zu bewerkstelligen ist als zu versuchen, ein Unternehmen, das Tausende von Kilometern entfernt ist, zu kontrollieren.
Der Schlüsselfaktor, der die Unternehmen zur Abwanderung veranlasste, nämlich niedrige Arbeitskosten, ist in einigen der nun ehemaligen Schwellenländer aufgrund der progressiv steigenden Löhne zunehmend unattraktiv geworden.
Auf jeden Fall war der entscheidende Faktor die Automatisierung. Hier ist der Grund.
Industrie 4.0: Automatisierung, Informatisierung und fortschrittliche Produktionssysteme
Als 2013 in Deutschland zum ersten Mal über Industrie 4.0 gesprochen wurde, verstanden nur wenige, welche Auswirkungen dies auf das europäische Wirtschafts- und Produktionsgefüge haben würde.
Deutschland sah sich mit dem Problem des Verlusts der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Schwellenländern konfrontiert und entwickelte einen sehr strukturierten Plan, der nicht nur Technologien, sondern auch die physischen und IT-Infrastrukturen des Landes betraf und sich sogar bis auf die Schule auswirkte!
Im Laufe der Jahre haben auch die anderen europäische Länder – jedes auf seine Weise – den Plan „Industrie der Zukunft 4.0“ aufgegriffen und damit die Unternehmen dazu gebracht, nicht nur ihre IT-Strukturen, sondern vor allem auch ihre Produktionssysteme zu modernisieren.
Viele Unternehmen haben zunächst zaghaft und dann immer entschlossener damit begonnen, in fortschrittliche Produktionssysteme zu investieren, die sich nicht auf einige wenige Arbeitsphasen beschränken, sondern es ermöglichen, mit einem Minimum an Aufsicht vom Rohmaterial direkt zu fertigen, verpackten und lager- oder versandfertigen Produkten zu gelangen.
Es geht um Flexible Systeme, die es Ihnen ermöglichen, die Produktion in kürzester Zeit umzustellen und an die Marktanforderungen anzupassen, wie von der besten Lean Producion Philosophie vorgesehen.
Systeme, die die Fernprogrammierung und -steuerung von Produktionslinien ermöglichen, Maschinen, die mit Fernunterstützung und Sensoren für die prädiktive Wartung ausgestattet sind.
Die Einführung dieser Systeme wurde auch von den Regierungen der verschiedenen Länder gefördert und vorangetrieben, und zwar durch eine anreizende Steuerpolitik, die es den ersten Pionieren ermöglichte, die Effektivität und Effizienz dieser Systeme zu testen. Die Automatisierung ist hier eine Schlüsselkomponente, die einerseits den Bedarf an Bedienern reduziert, andererseits aber gegenüber herkömmlich bedienten Maschinen vom Aufsichtspersonal neue Kompetenzen abverlangen. Es ist also notwendig, dass sich nicht nur die Maschinen weiterentwickeln, sondern auch die Menschen.
Wir sind nicht mehr in einem Markt, in dem man seinen Beruf einmal erlernt und dann für den Rest seines Lebens so weiterführt. Im Gegenteil: Die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien verändern, erfordert von den Menschen eine große Flexibilität, die Fähigkeit zur Weiterbildung und zum Lernen.
Wenn wir fortschrittliche Fertigungsanlagen wie Coil To Box-, Coil To Window- und Coil To Pack-Systeme anbieten, wissen wir, dass Schulungen ein wesentlicher Faktor sind, um das Beste aus Ihren Anlagen herauszuholen und sie über einen längeren Zeitraum erfolgreich zu betreiben!
Deshalb haben wir zwei spezifische Trainingsdienstleistungen geschaffen, die Sie auch auf unserer Website finden. Der erste Teil ist vor allem den Produktionsleitern und dem Management gewidmet und veranschaulicht alle neuen Produktionstechnologien im Bereich der Dünnblechprodukte: Das ist der Masterclass Bereich, für den Sie sich hier anmelden können:
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Der zweite Teil des Trainings betrifft den Service und den Betrieb der Linie. Sie können auf diesen Bereich mit dem Dallan Priority-Programm zugreifen, das Ihnen Zugang zur Fernwartung Ihrer Dallan-Anlagen und zu den registrierten Videoinhalten gibt, die nach Anlagentyp und Thema unterteilt sind: eine Sammlung von Video-Tutorials, die jede Woche größer wird! Die Videos dienen als Handbuch, um Ihre Techniker auf dem Laufenden zu halten und ihnen dabei zu helfen, den größten Teil der Arbeiten bezüglich der Inbetriebnahme der Anlage, sowie der Programmierung und Wartung selbst durchzuführen!
Hinzu kommt das persönlich angepasste Trainingsprogramm, das vor Ort in Anwesenheit eines Dallan-Spezialisten oder mit einem auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Webinar durchgeführt werden kann, dessen registrierte Inhalte ausschließlich als Studienmaterial zur Verfügung gestellt werden.
Für weitere Informationen, kontaktieren Sie uns unter [email protected]
Andrea Dallan
CEO – Dallan Spa